Wer in den Bergen geboren ist, will immer wieder zurück. Wer nicht, will immer wieder hin
Nehmen Sie die beiden Familien in Zürich. Sie leben bereits in der Region, aber eben in der großen Stadt. Das reicht ihnen nicht, zumindest nicht für ihre Freizeit. Also begeben sie sich auf die Suche. Und finden ein uraltes Haus in einem abgelegenen, schönen Tal in Graubünden, fernab des Auftriebs etwa in St. Moritz. Also genau das Richtige. Wie sie ihre Villa Vella in ein ebenso ursprüngliches wie zeitgemäßes Doppelhaus verwandelt haben, das ihnen, so oft sie wollen, eine Zuflucht in den Bergen vorhält, lesen Sie ab Seite 110.
An seinen Ursprungsort ist auch Reinhold Messner immer wieder zurückgekehrt. Nicht die Anden, nicht Grönland, nicht mal der Himalaya haben den Gipfelstürmer langfristig binden können. Das heimische Südtirol ist sein Lebensraum, hier haben wir ihn getroffen und hier hat er sich den Erhalt seiner Alpen zu seiner obersten Aufgabe gemacht (ab S. 20).
Was aber finden die Menschen in den Bergen, das sie anderswo nicht, oder nicht so, bekommen? Ich glaube, es ist eine einzigartige Kombination aus – einigermaßen – intakter Natur, weitreichender Authentizität, einer gewissen Verlässlichkeit und unmittelbaren Spürbarkeit der Elemente und vor allem dem Raum, der offenbar immens viel Platz lässt für quicklebendige Kreativität.

»Der Jäger vom Tegernsee ist seit frühester Jugend auf dem Wallberg unterwegs. Er will und kann nicht anders.«
Kaum jemand illustriert dieses Potenzial so gewaltig wie Giorgio Moroder. Aufgewachsen im Grödnertal, geht der Gastwirtsohn als junger Mann nach München, erfindet den Disco-Sound und wird ein Weltstar. Wenn er jetzt zurück kommt, flippt sein Geburtsort regelrecht aus und der Bürgermeister mäht ihm zur Begrüßung sein Konterfei in den Rasen. Und was macht Moroder? Im Interview, ab S. 104, hat er es uns erzählt: Er geht ein bisschen wandern, fährt auf die Seiser Alm, isst einen Kaiserschmarrn und plaudert mit alten Freunden. Heimat eben.
Für Ihr Interesse an diesen und den vielen anderen herbstlich bunten Themen in der neuen ALPS dankt Ihnen
Ihr
MICHAEL HANNWACKER, Chefredakteur