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Auf den Spuren des Gletschers – vom Innergschlöss zur Venedigergruppe

Hohe Tauern leicht 7,5 Stunden 18 km 789 hm

Mitten im Nationalpark Hohe Tauern: Der schönste Talschluss der Alpen

Wir wollten schon immer mal mit einem Gletscher auf Tuchfühlung gehen! Na gut – schon wieder, müssen wir eigentlich sagen (siehe Auf der Suche nach den Nordlichtern. In Island.). Dieses Mal mussten wir dafür jedoch schon ein ganzes Stück wandern.

Wir starteten beim Matreier Tauernhaus am Beginn des Gschlösstals. Recht früh! Der Mond stand noch direkt über der verschneiten Venedigergruppe als wir uns über den Forstweg Richtung Innergschlöss aufmachten. Ein Traum! Langsam holte uns die Sonne dann von hinten ein und wir legten eine Frühstückspause im wunderschönen Innergschlöss ein. Die uralten Almhäuser werden gut gepflegt und sind ein echter Hingucker. Man sagt ja auch: „Der schönste Talschluss der Alpen“. Mehr dazu verrät unter anderem der Blog vom Osttiroler Tourismusverband.

Auf geht’s Richtung Unterer Keesboden

Vom Venedigerhaus ging es dann erst so richtig los. Und zwar bergauf in die Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern (auch dort haben wir bereits einiges erlebt). Zuerst steigt man ein steiles Stück durch den Wald. Ein mächtiger Wasserfall liegt auf dem Weg. Dann landen wir auf grünen Almen und haben den Kees (= Gletscher) wieder direkt vor unseren Augen. Apropos Auge: Das Auge Gottes ist auch eines der Highlights am Weg nach oben.

Weiter geht es über den vom Eis glatt geschliffenen Fels. Hier wird uns erstmals klar wie viel Eis bereits verloren gegangen ist. Man muss inzwischen recht weit wandern, um bei der Gletscherzunge anzukommen. Wir waren gut 3 Stunden unterwegs. Die Sonne strahlte über uns – es war ein unglaublich warmer Tag Anfang September.

Und dann ist er plötzlich da, der Gletscher. Ganz nah. Zum Angreifen. Faszinierend!

Den Gletscher immer im Blick

Retour geht es dann über einen anderen Steig (der Gletscherweg ist ein Rundweg) hinab nach Innergschlöss. Angekommen im Venedigerhaus freuten wir uns schon auf eine Stärkung. Und auch von dort hat man die vereiste Venedigergruppe stets im Blick. Prachtvoll!

Das Gschlösstal-Taxi brachte uns nach weiterer Bewunderungen der Gschlösser Almen zurück zu unserem Auto beim Matreier Tauernhaus. Jede und jeder, der nach Osttirol zum Wandern kommt, sollte diese Tour gemacht haben! Solange es in den Alpen noch Gletscher zu bestaunen gibt.

GUT ZU WISSEN

Hohe Tauern leicht 7,5 Stunden hin und retour 18 km 789 hm

Schwierigkeit // Vom Matreier Tauernhaus bis Innergschlöss leicht; Gletscherweg mittelschwer

Orientierung // leicht; alles bestens markiert; Orientierung auch ohne Wanderkarte
Untergrund // Forstweg, Steig auf Waldboden und Fels
Gehzeit // ca. 7,5 h hin und retour

Distanz // ca. 18 km
Niedrigster Punkt // ca. 1.511 hm
Höchster Punkt // ca. 2.300 hm
Höhenmeter // ca. 789 hm

Einkehrmöglichkeit // Matreier Tauernhaus, Berghaus Außergschlöss, Venedigerhaus Innergschlöss
Anreise // Mit dem Auto oder Taxi zum Parkplatz beim Matreier Tauernhaus bzw. mit dem Taxi bis nach Innergschlöss (Autos dürfen nicht einfahren)
Ausrüstung // festes Bergschuhwerk (leichte Trekkingschuhe sind eher nicht geeignet); Kleidung je nach Witterung, evtl. Wanderstöcke sinnvoll, Sonnenschutz

Kosten // ca. 5 Euro für Gschlösstal-Taxi, Parkpkatz Tauernhaus 7 Euro für 12 Std.

WANDERLUST-TIPP // Wer schon immer mal einem Gletscher ganz nahe kommen wollte, aber keine anspruchsvolle Bergtour machen möchte, der sollte diese Tour unbedingt machen. Hier kann man das „ewige Eis“ in einer atemberaubenden Umgebung bestaunen – ganz ohne Seilschaft und Steigeisen.